Focusing und Trauma
Was ist Focusing?
„Focusing nenne ich die Zeit, in der man mit etwas ist, das man körperlich spürt, ohne schon zu wissen, was es ist“.
(Eugene Gendlin, Philosoph, Psychotherapeut und Begründer von Focusing)
Dieses körperlich vage Gespürte äussern wir zum Beispiel mit Aussagen wie «das liegt mir auf dem Magen» oder «mir ist das Herz in die Hosen gerutscht». Oder wir erleben es, wenn wir in einen Raum kommen und intuitiv spüren, wie die Stimmung ist, obwohl das bislang geführte Gespräch durch unser Eintreten unterbrochen wurde. Wir fühlen, dass sich die Personen vermutlich soeben gestritten oder über etwas gesprochen haben, das ihnen nahe geht.
Mit Hilfe von Focusing lernen wir, unser Bauchgefühl zu entschlüsseln und es mit unserem Herzen und Verstand zu verbinden. So können wir die innere Resonanz auf Erlebtes als Quelle der Weisheit nutzen. Dadurch kommen zum Beispiel blockierte Prozesse in Gang, Entscheidungen können besser gefällt werden oder der Umgang mit stressigen Situationen fällt leichter.
Trauma
Trauma ist keine Krankheit, sondern eine menschliche Erfahrung durch Bedrohung, die körperliche, seelische, geistige und soziale Folgen hat. Durch die traumatische Überforderung kann überschüssige Energie entstehen, die nicht aus dem Körper entladen wird. Diese Energie bleibt im Nervensystem gebunden und kann auf Körper und Geist verheerende Auswirkungen haben. Das Nervensystem befindet sich danach in einem Überlebensmodus und generiert Trauma-Symptome.
Die Entstehung eines Traumas ist sehr individuell und kann durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden. Nebst Unfällen, einem seelischen oder körperlichen Missbrauch oder dem plötzlichen Verlust einer nahestehenden Person oder eines Tieres, kann ebenso eine Geburt, eine Operation oder eine lebensbedrohliche Krankheit ein schwerwiegendes Trauma auslösen. Symptome können sich sogar entwickeln, wenn man ein Trauma „bloss“ mieterlebt hat (sozusagen als Augenzeuge) oder einem schlichtweg vererbt wurde.
Trauma-Symptome können sich unter anderem in Angstzuständen, Flashbacks, Hilflosigkeit, einer inneren Leere, Bindungsunfähigkeit und Hyperaktivität äussern. Körperliche Trauma-Symptome zeigen sich in anhaltender Erschöpfung, chronischen Muskelschmerzen, Verdauungsproblemen, Schlafstörungen, Herzbeschwerden ohne Befund, Atembeschwerden und anderen.
EMDR in der Traumatherapie
EMDR ist eine psychotherapeutische Methode zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen und den damit einhergehenden emotionalen Belastungen. Mittels gelenkter Augenbewegung werden abwechselnd beide Hirnhälften angeregt. So erhält das Gehirn die Möglichkeit, negative Ereignisse, festsitzende emotionale Blockaden oder Panikstörungen, Ängste und extreme Trauerreaktionen zu verarbeiten bzw. zu verlernen. Die rhythmischen Augenbewegungen helfen zu entspannen und die bedrohlichen Erinnerungen an neutrale Reize zu koppeln.
Ziel der EMDR-Behandlung ist es, Zugang zur traumatischen Erinnerung zu schaffen und sie wie eine normale Erinnerung im Gedächtnis einzusortieren. Im Anschluss soll sich der Patient, die Patientin nicht mehr so wehrlos in die Situation zurückversetzt fühlen und sich nicht mehr so belastet und bedrängt fühlen, sondern die Erinnerungen normal wahrnehmen und aushalten können.
Blauer Mond
Entspricht unserem Körper, unser Werkzeug.
Grüner Mond
Entspricht dem Gemüt, den Emotionen. Da werden Stimmungen und Empfindungen wahrgenommen und ausgedrückt.
Gelboranger Punkt
Entspricht dem Geist. Er unterscheidet uns von anderen Wesen. Unsere Psyche bestimmt hauptsächlich unser Erleben.
Mit der homöopathischen Beratung ist es mir ein Anliegen, Kinder und Erwachsene mit Achtsamkeit auf ihrem Weg zu begleiten.
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